Quelle Tesla

In den vergangenen Tagen wurden die ersten Tesla Semi Trucks auf amerikanischen Straßen entdeckt. Videos zeigen die ersten Fahrten der elektrischen LKW und deren Beschleunigungspower.

Tesla Semi

Die Prototypen wurden rund um die Tesla Fabrik in Palo Alto entdeckt. Dort zeigten sich der Tesla Semi ohne Anhänger auf einem Highway in Sacramento. Elon Musk hatte bereits auf Instagram ein Bild geteilt, auf dem zwei Semi Trucks mit Anhängern ausgestattet waren. Laut Musk wurden die ersten offiziellen Fahrten genutzt, um produzierte Akkupakete aus der Gigafactory 1 in Nevada zur Produktionsstätte nach Fremont zu transportieren. Laut Google Maps beträgt die gefahrene Strecke rund 420 km. In der Basisausstattung sollen die Trucks von Tesla rund 480 km Reichweite haben und in der höchsten Version bis zu 800 km zurücklegen können.

Beschleunigung des Semi Trucks

Auf einem youtube Video kann man auch die Beschleunigung des Trucks sehen.

Und das sagen auch die Daten des eTrucks aus:

  • vier E-Motoren
  • Von 0-60 mph (0-97 km/h) in 5 Sekunden ( ohne Fracht)
  • Von 0-60 mph (0-97 km/h) in 20 Sekunden ( mit Fracht)
  • mehr Windschlüpfrigkeit als ein Bugatti Chiron

Produktion ab 2019

Die Präsentationstermine wurden immer wieder verschoben, sollten eigentlich im September 2017 stattfinden, wurden jedoch Anfang Oktober erneut nach hinten verlegt. Die Produktion des vollelektrischen LKW  soll Ende 2019 starten.  Die Reichweite des Trucks soll bei voller Ladung bis zu 800 Kilometer betragen. Damit würde man die Hälfte der Reichweite von Diesel LKW bieten. Dafür sollen jedoch die Kilometer rund 20 % günstiger sein, als bei der Verbrenner Variante.

Wartung & Lebensdauer

Den Käufern garantiert Tesla eine Lebenszeit des Elektroantriebs von knapp 1,6 Millionen Kilometer. Die Haltbarkeit der Bremsen soll dank regenerativem Bremssystem “prinzipiell endlos“ sein. Auch der DHL Transportchef Monkmeyer hat gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters seine Erwartungen an die Trucks geäußert: „Wir schätzen anhand des Energieverbrauchs und der niedrigeren Wartungskosten, dass sich der Aufpreis in eineinhalb Jahren amortisiert haben könnte“ und weiter

„DIE MOTOREN SIND EINFACH DEUTLICH SIMPLER IN BEZUG AUF DIE ANZAHL UND KOMPLEXITÄT DER BAUTEILE“.

Drei Versionen:

  • 150.000 US-Dollar für den kleinen Akku (480 Kilometer Reichweite)
  • 180.000 US-Dollar für den großen Akku (800 Kilometer Reichweite)
  • 200.000 US-Dollar für die Luxusausführung

Schon bis zum Jahr 2023 will Tesla 100.000 Tesla Semi produzieren.

Autonomes Fahren

Tesla ist bekannt für ihre Entwicklungen im Bereich autonomes Fahren. Der Sattelschlepper könnte das teilautonome Fahren im Konvoi („Platooning“) beherrschen. „Unter Platooning versteht man ein in der Entwicklung befindliches System für den Straßenverkehr, bei dem mehrere oder sogar viele Fahrzeuge mit Hilfe eines technischen Steuerungssystems in sehr geringem Abstand hintereinander fahren können“ Wikipedia.

Spezielle Schnellladestationen

Für das Aufladen der Lastkraftwagen will Tesla eine eigene, spezielle Schnellladestation mit Solarstrom zur Verfügung stellen.  In etwa 30  Minuten sollen damit knapp 640 Kilometer Reichweite aufgefüllt werden. Ähnlich wie beim Supercharger wird auch hier der weltweite Rollout geplant.

Auch DHL hat noch Zweifel hinsichtlich der Praxistauglichkeit „Das größte Problem wird sein, wie der Strom bereitgestellt und wie die Stromversorgung aufrechterhalten wird und wie schnell wir ein Netz für die landesweite Nutzung zur Verfügung haben werden – in ganz Nordamerika, in der ganzen Welt“, sagte Monkmeyer. „Das ist ein großes Fragezeichen. Das könnte meiner Meinung nach der limitierende Faktor sein.“

Zweifel an der Praxistauglichkeit

Professor Friedrich Prinz( Stanford) sagte dem Wirtschaftsmagazin Gewinn, dass er die Elektrifizierung von schweren Nutzfahrzeugen als schwieriger und langwieriger ansieht. „Ob der Potenzial zur Marktreife hat, bezweifle ich stark“, sagte Prinz. „Lasten mit der Energie aus Batterien zu transportieren, scheint kurzfristig nicht wahrscheinlich.“ Um der Umwelt letztendlich einen Gefallen zu tun, benötigt man nach Prinz auch einen Strom Mix aus erneuerbaren Energien. „Wenn die E-Mobilität populärer wird, steigt der Druck auf die Ökostrom-Produzenten und führt zu niedrigeren Preisen“, so der Energieexperte.

„ES WIRD ZUERST DIE E-MOBILITÄT KOMMEN, UND DAS STELLT NEUE BEDINGUNGEN FÜR ALLE PRODUZENTEN“.

Fazit

Auch die etablierten LKW Hersteller, allem voran Daimler, setzen auf elektrische LKW. Dabei sind jedoch die von Tesla  in Aussicht gestellten Leistungsdaten nicht realisierbar: „Wenn Tesla sein Versprechen wirklich einlöst, werden wir natürlich zwei Lkw kaufen – einen zum Auseinandernehmen und einen zum Testen, denn wenn es tatsächlich eintritt, dann ist etwas an uns vorbeigegangen“, so Daimler-Trucks-Vorstand Martin Daum.

Elon Musk ist jedoch zuversichtlich: „Ich bin zuversichtlich, die bei der Präsentation für den Semi angekündigten technischen Daten zum selben Preis zu übertreffen. Der Tesla Semi wird etwas wirklich Spezielles“, so Musk auf Twitter.

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