Quelle Tesla

Tesla hat seine Finanzergebnisse und den Aktionärsbrief für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2018 veröffentlicht.

Lieferungen

Wie üblich treiben die Fahrzeuglieferungen von Tesla den größten Teil der Ertragslage voran, da der Fahrzeugverkauf derzeit die Haupteinnahmequelle des Automobilherstellers darstellt. Tesla bestätigte bereits seine Lieferungen im vierten Quartal 2018: 90.700 Fahrzeuge, davon

  • 63.150 Model 3
  • 13.500 Model S
  • 14.050 Model X

Umsatzerwartungen und Realität

Die Umsatzerwartung der Wall Street betrug 7,014 Milliarden US-Dollar für das Quartal und man erwartete einen Gewinn von rund 2,08 US-Dollar pro Aktie. Für das vierte Quartal gab Tesla nun bekannt, dass es 7,2 Milliarden US-Dollar Umsatz und einen Gewinn in Höhe von 1,98 US-Dollar pro Aktie (Non-GAAP) erzielt hat. So konnte man in den letzten drei Monaten des Jahres 2018 einen GAAP-Nettogewinn von 139 Millionen US-Dollar einfahren. Tesla’s Cash-Position erhöhte sich im Quartal und man hat nun rund 3,7 Milliarden Dollar Reserven auf der Bank.

Grund für rückläufige Gewinne

Die Gewinne waren im Vergleich zum letzten Quartal rückläufig. Dies hatte man jedoch bereits erwartet, da Tesla im letzten Quartal mit der Auslieferung des preiswerteren Midrange-Model 3 begann. Überraschenderweise gab Tesla an, dass „Model 3 GAAP und Non-GAAP Bruttomarge in Q4 stabil bei >20% geblieben sind“.

Finanzen Historie

Die Quartalszahlen Anfang 2018 waren alles andere als rosig. Elon Musks Visionen sind bahnbrechend, aber auch bahnbrechend teuer. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum hat Tesla seinen Verlust um 550 Millionen Euro ausgeweitet. 2017 betrug dieser 121 Millionen Euro, nun 675 Millionen. Zwar Stieg der der Umsatz um 44 Prozent auf 3,3 Milliarden, aber ein Quartalsverlust von 771 Millionen Euro spiegelt auch die Schwierigkeiten beim Model 3 wieder. (ARD) Die Verluste betrugen 4,19 US-Dollar pro Aktie (GAAP)/(3,35 US-Dollar pro Aktie nach US-GAAP). (Tesla Aktionärsbrief)  Ende März sollten das erste Mal 2.500 Einheiten des Model 3 pro Woche hergestellt werden und Ende Juni sollen es dann 5.000 werden. So die damaligen Ziele.

Das Unternehmen erzielte im 2ten Quartal einen höheren Umsatz mit einem neuen Rekordwert von 4 Milliarden US-Dollar. Man beendete das Quartal mit einem signifikanten Verlust von 718 Millionen Dollar. Tesla schreibt im Aktionärsbrief, dass die Bruttomarge des Model 3 im Laufe des Quartals bereits „leicht positiv“ geworden ist und nun eine Bruttomarge von „etwa 15%“ für das Fahrzeug in Q3 erwartet wird. Und man behielt Recht.

Seit dem Q3 schreibt Tesla endlich schwarze Zahlen und konnte einen Rekordumsatz von 6,8 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn von 312 Millionen US-Dollar einfahren. Tesla behauptete, dass die Bruttomarge für das Model 3 nach GAAP und Non-GAAP im Q3 über 20% lag. Das Unternehmen gibt an, dass die Arbeitsstunden pro Model 3 von Q2 auf Q3 um mehr als 30% gesunken sind. „Die Arbeitsstunden pro Modell 3 gingen von Q2 auf Q3 um mehr als 30% zurück und fielen erstmals unter das Niveau von Modell S und X.“  Elon Musk musste im September seinen Posten als Verwaltungsratschef nieder legen und eine Strafe über 20 Millionen Dollar zahlen. Der CEO von Tesla hatte Pläne über Twitter veröffentlicht, in denen er von einer Privatisierung sprach, die er jedoch nicht umsetzen konnte.

Die Kalifornier fertigten und lieferten in Quartal 4 fast 1000 Fahrzeuge pro Tag aus. Insgesamt stieg die Produktion im vergangenen Quartal auf 90.700  – 8 Prozent mehr als im vorherigen Rekordquartal Q3.

Tesla Energy

Tesla Energy hat den Unterschied in Q1 gemacht und Tesla dabei geholfen, die Umsatzerwartungen in dem ersten Quartal 2018 mit über 400 Millionen US-Dollar zu übertreffen. (Tesla Aktionärsbrief)

Während der Schwerpunkt auf Model 3 und dem Automobilgeschäft von Tesla liegt, verzeichnete Tesla Energy erneut ein starkes Quartal. Das Unternehmen sagt, dass „die Energiespeichereinsätze 225 MWh erreichten, ein Rückgang von 6% gegenüber dem Vorquartal und ein Anstieg um 57% gegenüber dem vierten Quartal 2017“.

Projekte von Tesla Energy

Das erste groß Projekt von Tesla Energy ging 2017 in Südaustralien online. Teslas 100 MW / 129 MWh Powerpack-Projekt in Südaustralien bietet die gleichen Netzdienste wie Peaking-Kraftwerke , aber billiger, schneller und emissionsfrei durch sein Batteriesystem. Peaking-Kraftwerke sind Kraftwerke, die in der Regel nur dann betrieben werden, wenn eine hohe Nachfrage nach Strom besteht. Da sie nur gelegentlich Strom liefern, ist die gelieferte Leistung pro Kilowattstunde viel teurer als die Grundlast.

Das Batteriesystem von Tesla hatte dabei bereits  im Januar 2018 in nur wenigen Tagen rund 1 Million US-Dollar umgesetzt und es erweist es sich als viel effizienter als die Mittel, die Netzbetreiber im Allgemeinen verwenden, um das Netz zu stabilisieren. Der gigantische Akku kostete etwa 66 Millionen US-Dollar und soll in den ersten sechs Monaten des Betriebs bereits 17 Millionen US-Dollar eingespart haben. Insgesamt wird geschätzt, dass die riesige Batterie von Tesla in Australien die Netzdienstkosten um 90% reduziert hat.

Der Öl Riese BP hatte im letzten Jahr ebenfalls Interesse an den Technologien von Tesla. So finanzierte man einen Energiespeicher mit einer Kapazität von 212 kW/ 840 kWh (~4 Powerpacks) am BP-Standort Titan 1 Wind Energy in South Dakota.

Dev Sanyal, Chief Executive von BPs globalem alternativen Energiegeschäft, sagte, dass sie das Projekt nutzen, um mehr über die Integration von Energiespeichern zu erfahren und den zukünftigen Einsatz zu bewerten:

“Da erneuerbare Energien einen größeren Teil des Energiemixes ausmachen, werden Speichersysteme wie dieses immer wichtiger. Dieses Projekt wird uns helfen, neue Geschäftsmodelle rund um die Integration von erneuerbaren Energien, Batteriespeichern und anderen Energieformen zu entwickeln – und es unterstreicht unser Engagement, Teil des Übergangs zu einer kohlenstoffärmeren Zukunft zu sein.”

Fazit

Eine der überraschendsten Prognosen von Tesla für 2019 sind Investitionen in Höhe von nur 2,5 Milliarden US-Dollar für das Jahr. In Anbetracht der Liste der Dinge, die man 2019 erreichen wollte, ist es eine außergewöhnlich niedrige Schätzung. Wenig überraschend ist, dass die Lieferungen 2019 voraussichtlich deutlich steigen. Insgesamt erwartet Tesla in diesem Jahr eine Auslieferung von 360.000 bis 400.000 Fahrzeuge. Man will 10.000 Model 3 pro Woche nachhaltig produzieren.