Tesla und Fiat-Chrysler (FCA) sollen eine Vereinbarung getroffen haben, um ihre Flotte in Europa zu bündeln und damit Emissionsbußen zu vermeiden. Die Europäische Kommission führt im nächsten Jahr eine durchschnittliche CO2-Emissionsanforderung von 95 g CO2/km in den Flotten der Automobilhersteller ein.

Vorschriften der EU

Seit 2009 unterliegen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in der EU einer CO2-Regulierung. Das für Pkw-Neuwagen festgelegte Durchschnittsziel von 130 g CO2/km für das Jahr 2015 wurde für 2020 auf 95 g CO2/km verschärft. Die Regulierung setzt keinen europäischen Einheitswert, sondern berücksichtigt grundsätzlich die unterschiedlichen Produktpaletten der Konzerne. So muss nicht jeder einzelne Hersteller den europäischen Gesamtflottenwert von 95 g/km einhalten. In den USA sind bis 2020 121 g/km vorgeschrieben, in China 117 g/km, in Japan 105 g/km (BMU) Für jedes Gramm CO2 über dem Grenzwert wird eine Strafe von 95 Euro fällig, die mit der Anzahl der im Vorjahr in der EU zugelassenen Autos multipliziert wird.

Fiat Chrysler & Tesla

FCA (Fiat-Chrysler) könnte die CO2-Zielverfehlung um 6,7 Gramm 700 Millionen Euro kosten. Als größte Chance für die von hohen Strafen bedrohten Autohersteller könnte eine intensive Elektrifizierung der Modellpalette sein, jedoch wird  Fiat Chrysler als Nachzügler in der Branche angesehen, wenn es darum geht, reine Elektrofahrzeuge auf den Markt zu bringen. Im vergangenen Monat teilte die Financial Times mit, dass Fiat-Chrysler ein Abkommen mit Tesla im Wert von „Hunderten von Millionen Euro“ abgeschlossen haben soll. Die Veröffentlichung zeigt nun, dass Fiat-Chrysler Tesla tatsächlich fast 2 Milliarden Euro (2,3 Milliarden US-Dollar) zahlen wird:

„Fiat Chrysler Automobiles hat gesagt, dass es dem Elektroauto-Hersteller Tesla fast 2 Milliarden Euro zahlen wird, um ihm zu helfen, die strengen neuen Emissionsziele zu erreichen, und hat einen Rückgang der Gewinne im ersten Quartal um 29 Prozent gemeldet.“

Fiat Chrysler plant eine Zusammenarbeit mit Tesla im nächsten Jahr. Ab 2021 will man eigene Elektrofahrzeuge herstellen, um die Notwendigkeit einer Zusammenlegung ihrer Flotte mit Tesla drastisch zu reduzieren und  bis 2022 will man völlig unabhängig sein.

Fazit

Der Verkauf von Emissionsgutschriften durch Tesla ist äußerst nützlich, um die Finanzlage im Laufe der Jahre zu verbessern. Diese neue Vereinbarung sollte einen sehr positiven Einfluss auf die Finanzen von Tesla haben und dem Unternehmen helfen, einige seiner Projekte zu beschleunigen. Mit den neu ausgegeben Wandelanleihen können die Kalifornier ihre Cash Position um weitere 2,7 Milliarden erhöhen.